SIMON PFEFFEL0176 63624947
[↗ curated by / Kuratiert von] Julia Katharina Thiemann
11/10/ — 03/11/201919.30 uhr / Q18, Köln
In seiner Einzelausstellung „0176 63624947“ präsentiert Simon Pfeffel (*1985 in Nürnberg) eine raumspezifische, von den Ausstellungsbesucher*innen performativ zu aktivierende Installation, die er speziell für das Q18 in Köln entwickelte. Textilbanner mit Performanceanweisungen strukturieren den Ausstellungsraum waagerecht in Taillenhöhe der Besucher*innen. Um sich durch die Ausstellung bewegen und die künstlerischen Arbeiten lesen und begreifen zu können, stehen aus den umliegenden Ateliers geliehene Rollbretter mit aufgebundenen Kissen der Künstlerkollegen bereit. Die Rezipient*innen müssen nun ihre gewohnte Betrachtungshaltung verlassen und sich mit dem Rücken auf den gepolsterten Rollbrettern positionieren. Auf diese Weise bewegt man sich liegend durch den Ausstellungsraum, um Simon Pfeffels Instruktionen und Videoarbeit einer Performance im öffentlichen Raum Kölns betrachten zu können.
Dabei führen sowohl die liegende Körperhaltung, das langsame Vorwärtsrollen, wie auch der Blick an die Decke des Ausstellungsraumes mit den Textilbannern und der Videoarbeit zu einer eklatanten Verschiebung der Perspektive und Raumwahrnehmung. Die Betrachter*innen werden aufgefordert selbst zu handeln, um die Arbeiten sehen und erleben zu können. Die Handlungsanweisungen zu intersubjektiven Performances auf den Textilbannern können sodann reflektiert und ausagiert werden. Dabei ist die physische Komponente untrennbar mit den inhaltlichen Aspekten seiner Arbeiten verknüpft.
Zugleich wird die Bewegung und Erkundung von Simon Pfeffels Arbeit „Volition“ (2019) von Seiten der Rezipient*innen zu einem entscheidenden Element der Ausstellungswahrnehmung aller Anwesenden, die sich stets auch gegenseitig beobachten und so Teil der Ausstellung werden. Als Ausgangspunkt für seine Arbeiten transformiert Simon Pfeffel Handlungen, die wir in unserem Alltagsleben zumeist unreflektiert ausführen, wie zum Beispiel Atmen oder Stolpern. In der künstlerischen Transformation rückt Pfeffel diese Handlungen in den Fokus der Betrachtung. Der Titel der Arbeit, Voilition, entstammt der psychologischen Fachsprache und bezeichnet eine willentliche, bewusste Umsetzung von Zielen durch die zielgerichtete Steuerung von Emotionen, Gedanken und Handlungen in Resultate. Die Willenskraft überwindet dabei jegliche inneren oder äußeren Widerstände.
Alltägliche soziale Beziehungen und auch innerpsychische Kräfteverhältnisse werden in Simon Pfeffels Arbeiten analysiert, hinterfragt und neu organisiert, um auf diese Weise potentielle Möglichkeiten alternativer Handlungen aufzuzeigen. Im Spiel mit Vertrautem und Fremdem regt er in seinen Performances zunehmend Dialoge zwischen vormals Fremden an und forciert auf physischer wie psychischer Ebene eine Positionierung im (Sozial-)Raum. In seiner Ausstellung „0176 63624947“, deren Titel bereits ein kuratorisch vermitteltes Angebot des Austausches und der Kontaktaufnahme impliziert, kreiert Simon Pfeffel Situationen des gemeinsamen Erlebens der Rezipient*innen im Raum, was wiederum sämtliche von Julia Katharina Thiemann kuratierte Ausstellungen der Reihe >de-situate?!< im Q18 eint.
Pfeffel erschafft Kontexte, in denen er Fragen nach Vertrauen zu jemand Fremdes, wie auch dem Zutrauen zu sich selbst künstlerisch umkreist. Dabei erkundet Simon Pfeffel Möglichkeiten der intersubjektiven Vergemeinschaftung sowie der Reflektion sozialer Beziehungen. Er transformiert Wahrnehmungsweisen in Kunstkontext und Alltagsleben auf humorvolle, ästhetische Weise. Formen der Kontaktaufnahme, der Spiegelung fremden und eigenen Verhaltens und des Aufeinander-Zugehens und Einander-Wahrnehmens stehen dabei im Mittelpunkt der performativ aktivierten Installationen in Simon Pfeffels „0176 63624947“.
Kuratiert wird Simon Pfeffels Ausstellung 0176 63624947 von Julia Katharina Thiemann im Rahmen der Ausstellungsreihe >de-situate?!< im Q18 in Köln.
In his solo show 0176 63624947 developed for Cologne’s Q18, Simon Pfeffel (*1985 in Nuremberg) presents a site-specific installation designed to be activated by visitors to the exhibition. Cloth banners with instructions for the performance are placed at waist level and structure the exhibition space horizontally, whilst dollies borrowed from fellow artists’ nearby studios and cushioned with pillows help the viewers move around the exhibition and read and understand the works on show. Prompted to leave behind their viewing habits and lie on their backs on the dollies, the visitors move through the exhibition space in a reclined position in order to read Pfeffel’s instructions and watch a video of a public performance in Cologne.
The visitors’ reclined position, slow forward motion and gaze towards the ceiling of the exhibition, paired with the cloth banners and the video piece, lead to a dramatic shift in perspective and the perception of space. The viewers are required to take action in order to see and experience the works by following the instructions for interaction on the cloth banners. The physical and the thematic aspects of Pfeffel’s works are thus inextricably linked.
The visitors’ movement through and exploration of Simon Pfeffel’s work Volition (2019) are also key to their experience of the exhibition, as the viewers watch each other and become part of the show. Pfeffel takes actions that we usually perform without thinking in our everyday lives - like breathing or stumbling - as a starting point for his works and artistically transforms them, and in doing so shifts them into sharper focus. The title of the work refers to the psychological term for the conscious achievement of a goal by directing emotions, thoughts and actions towards it and overcoming any inner or outer resistance through sheer willpower.
Pfeffel’s works analyse, question and restructure daily social interactions and the balance of power in the psyche in order to show possibilities for alternative action. By alternating between the familiar and the unknown, his performances prompt dialogues between strangers and require viewers to position themselves both inwardly and outwardly in (social) space. Pfeffel’s exhibition, whose title already implies an offer of exchange and point of contact in curatorial terms, creates situations of collective experience within space - a common feature of the exhibitions curated by Julia Katharina Thiemann as part of Q18’s series >de-situate?!<.
Pfeffel creates contexts that address the issue of trusting others and oneself in artistic form. He explores the possibilities for creating a sense of community and social interaction and transforms modes of perception within the context of art and everyday life in humorous and aesthetic ways. Forms of reaching out to one another, mirroring one’s own behaviour and that of others and approaching and being aware of one another all play a central role in Pfeffel’s performative installation 0176 63624947.
Simon Pfeffel’s 0176 63624947 is being curated by Julia Katharina Thiemann within the scope of the exhibition series >de-situate?!< at Q18 in Cologne.
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JOHANNA BRUCKNERBRITTLE STARS
23/08/ — 15/09/201919.30 uhr / Q18, Köln
Die Einzelausstellung „BRITTLE STARS“ der Video- und Performancekünstlerin Johanna Bruckner (*1984 in Wien) thematisiert soziale, politische und sozioökonomische Prozesse unserer Gesellschaft in Aspekten der digitalen Vernetzung und seiner Verwertung auf emotionaler und finanzieller Ebene. Diese spiegelt sie in tänzerischen Bewegungsabläufen und macht sie ästhetisch und körperlich erlebbar. In ihrem neuen Werkzyklus stellt sie die Operation von Kryptowährungen gegen queere Formen der Liebe und liest sie im Kontext des anthropologischen Gabentauschs. Affektiv immaterielle Dimensionen des Tausches übersetzt sie dabei in choreographierte Bewegungen.
Die Tauschstrukturen und münzlose Wertproduktion gegenwärtiger Wirtschaftsformen des (Krypto-)Finanzwesens fungieren hier als Äquivalent zu Transaktionen affektiver Kräfte. So untersucht Johanna Bruckner vielgestaltige Formen des Tauschs und der Übertragung in andere kulturelle Kontexte wie auch in der Quantenphysik. Können gegenwärtige binäre Formen des Tauschs durch das Potential von Affekten verändert werden? Und wie können Formen des Austausches als molekulare Kreisläufe der Liebe, als polymorphe Sensibilitäten, beschrieben werden?
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf Brittle Stars, Seesternen ähnliche Tiere, die zur Gattung der Eleutherozoen gehören. Sie haben keine Augen im gewohnten Sinne, verfügen aber über ein ausgeprägtes Wahrnehmungssystem. Denn ihre Morphologie - ihr verschlungenes Skelett und diffuses Nervensystem, seine Struktur und Form - bildet ein Visualisierungssystem. Die Arme und der Zentralkörper des Brittle Stars fungieren dabei als Mikrolinsen. Für einen Brittle Star bedingen Sein und Wissen, Materialität und Verständlichkeit, Substanz und Form einander. Sie wiederlegen und überschreiten unsere üblichen normativen Grenzziehungen zwischen organischer und anorganischer Materie, Tier und Maschine, Episteme und Techné, sowie Makro- und Mikroebenen.
Johanna Bruckner begreift in ihrer Arbeit BRITTLE STAR körperliche Bewegungen als Mittel, um eine vielschichtige künstlerische Sprache zu entwickeln, die variierende Möglichkeiten zukünftigen Zusammenlebens in der wechselseitigen Verwobenheit ökonomischer und affektiver Aspekte untersucht. Ihr Werkzyklus wird dabei durch Mikro- und Makrostrukturen von nicht-zielgerichteten Kräften der Liebe definiert. Auf künstlerisch transformierte Weise fragt sie, wie wir Austausch als vielschichtige Bewegung verstehen können, um neue infrastrukturelle Transformationen als queere Ökologien zu etablieren? Diese Überlegungen werden nicht zuletzt in der Tonebene greifbar, die die bewegungszentrierten Performances in der Videoarbeit ergänzt.
Bruckners Arbeiten verbinden individuelle Emotionsebenen mit strukturell angelegten Analysen der zunehmenden Ausrichtung und Ausbeutung von Körpern und Affekten in der digitalisierten Welt. Mit ihrer Ausstellung BRITTLE STARS im Q18 erkundet Johanna Bruckner, welche gefühlsbetonten Zonen wir in der Zukunft mit neuen Technologien produzieren und dabei die ihnen inhärenten Wertigkeiten neu umverteilen könnten. Bruckners prozessorientierte künstlerische Arbeiten kreieren poetische und dabei zugleich theoretisch rückgebundene, fiktiv-narrative Bildwelten, die die Betrachter*innen ebenso emotional wie kognitiv zu eigenen Reflektionen anregen möchten.
Kuratiert wird Johanna Bruckner’s Ausstellung BRITTLE STARS von Julia Katharina Thiemann im Rahmen der Ausstellungsreihe >de-situate?!< im Q18 in Köln.
BRITTLE STARS, the solo exhibition of the video and performance artist Johanna Bruckner (born in Vienna in 1984), deals with the social, political and socio-economic processes at play in digital networks and their exploitation on an emotional and financial level. Her dance-like sequence of movements reflects and makes this tangible in aesthetic and physical terms. In her new series of works, the artist juxtaposes the operation of cryptocurrencies with queer forms of love and reads them within the anthropological context of the exchange of gifts, translating the affective, immaterial dimensions of the exchange into choreographed movement.
The structures of exchange and cashless production of value within the contemporary economic systems of the (crypto) financial sector here are equated with the transaction of affective forces. Johanna Bruckner explores diverse forms of exchange and transmission into other cultural contexts as well as into quantum physics. Could current binary forms of exchange be transformed by the power of emotions? Might forms of exchange be described in terms of molecular cycles of love and polymorphous sensibilities?
The title of the exhibition refers to brittle stars; starfish-like creatures that belong to the class of the eleutherozoa. Brittle stars have no eyes as such, yet they have a sophisticated perceptual system. Their anatomy – their curving skeleton and diffuse nervous system, the latter’s structure and form – acts as a visual system, their arms and central body working like micro-lenses. For brittle stars, being and knowing, materiality and intelligibility, substance and form are mutually dependent. They oppose and transcend conventional, normative boundaries between organic and inorganic material, animal and machine, episteme and techne and the macro and micro level.
In her work BRITTLE STARS, Johanna Bruckner uses physical movement to develop a complex artistic language that explores possible versions of our future in which economic and affective aspects are tightly interwoven. The series is defined by the micro and macro structures of the indeterminate power of love. Bruckner aesthetically transforms the question of how we might understand exchange as a complex movement in order to establish new structural transformations as queer ecologies. The soundtrack that accompanies the movement-based performances in the video work also echoes these reflections.
Bruckner’s works link individual emotional states to structural examinations of how bodies and emotions are increasingly honed in upon and exploited in the digitalised world. Her exhibition at Q18 explores the emotive zones we might produce with new technologies in the future and how we might redistribute their intrinsic value in new ways. Bruckner’s process-oriented artistic works create poetic yet also theoretically grounded pictorial worlds of a fictive and narrative nature that prompt the viewer to reflect both on an emotional and a cognitive level.
Johanna Bruckner’s BRITTLE STARS is being curated by Julia Katharina Thiemann within the scope of the exhibition series >de-situate?!< at Q18 in Cologne.
Emma Waltraud HowesScores for Daily Living
26/05/ — 16/06/201919.00 uhr / Q18, Köln
Die kanadische Künstlerin und Tänzerin Emma Waltraud Howes präsentiert ihre Einzelausstellung Scores for Daily Living im Q18, die internalisierte und externalisierte Vorstellungen in Form von Bewegungen im Raum mit Kreidezeichnungen als Notationen auf dem Boden verbindet. Innere Narrationen, individuell in den Körper eingeschriebene Lebensgeschichten, sowie verkörperte Normen und Werte finden darin ihren Widerhall und werden in bewusste Bewegungsstrukturen übersetzt, die wiederum zu ephemeren Kreidezeichnungen mithilfe von acht speziell hierfür kreierten Zeichenobjekten führen.
Mit ihrer partizipativen Arbeit, ihrer Performance sowie einem intensiven Workshop lädt Emma Waltraud Howes’ Scores for Daily Living alle Rezipient*innen zur aktiven Teilhabe in der Erkundung des eigenen Körpers im Ausstellungsraum ein. Dabei initiiert Howes anhand von acht offenen Handlungsanweisungen an den Wänden für die Rezipient*innen ein performatives Potential zur individuellen Reflektion durch Bewegung und Zeichnung als künstlerische Ausdrucksformen. Die sich hierbei über die Zeit akkumulierten Kreidenotationen auf dem Boden überlagern sich, verwischen und bilden so stets neue Zeichensysteme und Erzählungen in Raum und Zeit.
Ebenso poetisch wie philosophisch, tänzerisch wie künstlerisch erkundet Emma Waltraud Howes unterschiedliche Arten, wie sich Körper in der Überwindung internalisierter Grenzen ins Verhältnis zu ihrem spatiellen und sozialen Umraum setzen können. Wechselseitige Übersetzungsleistungen zwischen Bewegung und Zeichnung in prozessorientierte Formgebungen speisen die interdisziplinären Arbeiten Howes’, die sich als multiple Rekonfigurationen zwischen Körper und Raum in konzeptionellen Praktiken manifestieren. Die genaue Beobachtung von Gesten, die in eine erweiterte choreographische Praxis münden, kulminiert dabei zugleich in zeichnerischen Komponenten. Bewegung, Zeichnung, Notation und soziale Interaktion verweben sich in Emma Waltraud Howes Scores for Daily Living zu einem mehrschichtigen Reflektionsraum, der den Rezipient*innen zur aktiven Erkundung angeboten wird.
Kuratiert wird Emma Waltraud Howes’ Ausstellung Scores für Daily Living von Julia Katharina Thiemann im Rahmen der Ausstellungsreihe >de-situate?!< im Q18 in Köln.
The Canadian artist and dancer Emma Waltraud Howes is presenting her solo exhibition Scores for Daily Living at Q18, which links internalized and externalized concepts in the form of movements in space with chalk drawings as notations on the floor. They resonate with inner narratives, life stories inscribed individually into the body, as well as embodied norms and values and are translated into conscious structures of movement that in turn give rise to ephemeral chalk drawings with the aid of drawing tools created specifically for this purpose.
With her participative work, her performance, as well as an intensive workshop, Emma Waltraud Howes’ Scores for Daily Living invites recipients to actively take part in the exploration of their own body in the exhibition space. On the basis of eight open instructions on the wall, she initiates a performative potential for the recipients for their individual reflection by means of movement and drawing as artistic forms of expression. The chalk notations that accumulate on the floor over time overlap, become blurred, and in doing so constitute continuously new systems of signs and narratives in space and time.
Emma Waltraud Howes explores various modes in which bodies can relate to their spatial and social environment by overcoming internalized boundaries in ways that are as poetic as they are philosophical, as dancerly as they are artistic. Reciprocal translations between movement and drawing in process-oriented compositions feed Howes’ interdisciplinary works, which manifest as multiple reconfigurations between body and space in conceptual practices. In the process, the close observation of gestures, which results in an expanded choreographic practice, simultaneously culminates in graphic components. In Emma Waltraud Howes’ Scores for Daily Living, movement, drawing, notation, and social interaction intertwine to offer recipients a multilayered space of reflection for their active exploration.
Scores for Daily Living is being curated by Julia Katharina Thiemann within the scope of the exhibition series >de-situate?!< at Q18 in Cologne.
15/03/ — 07/04/201919.00 uhr / Q18, Köln
Für die Ausstellung act im Q18 in Köln kreierten 28 internationale Künstler*innen neue Instruktionen, die von den Rezipient*innen dieses besonderen Ausstellungsformates umgesetzt werden. Somit liegt der Fokus der sprachlich vermittelten Instruktionen auf dem Handeln, Nicht-Handeln und Reflektieren der Rezipient*innen, die die Handlungsanweisungen ausführen. Hierdurch wird das Verhältnis von Künstler*in, Werk, Rezipient*in, Idee und Ausführung in den Fokus gerückt.
Aspekte der Autorschaft, Entgrenzung aktueller Kunstformen und kreativer Formfindung konzeptueller Ansätze werden dabei thematisiert. Dadurch geraten nicht zuletzt auch Fragen nach der Konzeption der Betrachterposition und Möglichkeiten der Partizipation in den Blick. Das Verhältnis von Idee, Konzept und Ausführung wird dabei jeweils neu ausgehandelt und ist somit prozesshaft und situativ von den Anwesenden mitgeprägt.
Künstlerische Handlungsanweisungen basieren zumeist auf Sprache und Zeichnung als Instrumente und Materialien der Kunst. Die Art der Instruktionen der künstlerischen Arbeiten in der Ausstellung act stellt dabei eine Bandbreite unterschiedlicher Ansätze dar, die jeweils der Arbeitsweise der Künstler*innen entsprechen. Performativ oder eher intrinsisch ausgeprägt, mit oder ohne Publikum regen die künstlerischen Instruktionen nicht nur zu Handlungen und Gedanken an, sondern forcieren dabei Reflexionen zu übergeordneten gesellschaftlich sowie individuell relevanten Thematiken, die sich in dieser Künstlerauswahl oftmals auf eine genaue Wahrnehmung des spatiellen und sozialen Umraumes, sowie auf körperliche Erfahrungen, das Verhältnis von Körper und Geist, die Präsenz von Stimme, Bewegungen, Verkörperung und intersubjektive Austauschmöglichkeiten beziehen.
Die von Julia Katharina Thiemann kuratierte Ausstellung act präsentiert Handlungsanweisungen für Micro-Performances von Félicia Atkinson, Jonathan Baldock, Johanna Bruckner, Liesel Burisch, Vajiko Chachkhiani, Inga Danysz, Discoteca Flaming Star, FORT, Paul Geelen, Thomas Geiger, Emma Haugh, Emma Heidarsdóttir, Krõõt Juurak, Annika Kahrs, Anton Kats, Hassan Khan, Lyubov Matyunina, Christoph Medicus, Noor Nuyten, Simon Pfeffel, Mary-Audrey Ramirez, Alex Martinis Roe, Egill Sæbjörnsson, Marinella Senatore, Kat Válastur, Luca Vanello, Franziska Windisch und Aimée Zito Lema im Q18 im Quartier am Hafen in Köln-Poll.
For the exhibition act at the Q18 in Cologne, 28 international artists created new instructions that are to be performed by the recipients of this exceptional exhibition format. The verbal instructions aim at the action, non-action, and reflection of the recipients who carry them out, thus shifting the focus on the relationship between artist, work, recipient, idea, and performance.
In the process, aspects of authorship, the dissolution of the boundaries of current art forms, and the creative formal composition of conceptual approaches are addressed. What come into view are not least also questions concerning the conception of the viewer’s position and the possibilities of participation. The relationship between idea, concept, and performance is renegotiated in each case and is therefore processually and situatively influenced by those present.
Artistic instructions are generally based on language and drawing as the instruments and materials of art. The nature of the instructions of the artistic works in the exhibition act represents a range of different approaches that correspond with each the artists’ method. Whether performative or intrinsic, with or without a public, the artistic instructions not only initiate actions and thoughts, but at the same time prompt reflections on overriding social as well as individually relevant topics that in this choice of artists often make reference to a specific perception of the spatial and social surroundings, as well as physical experiences, the relationship between body and mind, the presence of voice, movements, embodiment, and the possibilities of intersubjective exchange.
The exhibition act, curated by Julia Katharina Thiemann presents scores by Félicia Atkinson, Jonathan Baldock, Johanna Bruckner, Liesel Burisch, Vajiko Chachkhiani, Inga Danysz, Discoteca Flaming Star, FORT, Paul Geelen, Thomas Geiger, Emma Haugh, Emma Heidarsdóttir, Krõõt Juurak, Annika Kahrs, Anton Kats, Hassan Khan, Lyubov Matyunina, Christoph Medicus, Noor Nuyten, Simon Pfeffel, Mary-Audrey Ramirez, Alex Martinis Roe, Egill Sæbjörnsson, Marinella Senatore, Kat Válastur, Luca Vanello, Franziska Windisch and Aimée Zito Lema at the Q18 at Quartier am Hafen in Cologne.
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